Redensart/Redewendung
bei jemandem auf Granit beißen/stoßen
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Bedeutung
bei jemandem nichts erreichen/ausrichten – bei jemandem mit etwas keinen Erfolg haben – auf nicht zu überwindenden Widerstand stoßen
Herkunft
Granit (von lateinisch granum = Korn) ist ein körniges Gestein aus verschiedenen Bestandteilen. Das sorgt für recht gleichmäßige Muster in verschiedenen Farbschattierungen (z.B. grau, rötlich, bläulich) und hinterlässt insbesondere poliert einen edlen Eindruck. Daher wird diese Gesteinsart u.a. sehr häufig für Grabsteine verwendet.
Granit gilt außerdem als besonders hartes Gestein, an dem man sich gewiss die Zähne ausbeißt, sollte man auf die ziemlich blöde Idee kommen, die Redensart beim Wort zu nehmen.
Wer zuerst auf Granit gebissen hat, lässt sich wohl nicht mehr klären. Gelegentlich wird die Wendung Friedrich dem Großen in den Mund gelegt, der so die Stärke seines preußischen Heeres in markige Worte fassen wollte.[1]
Die Fachliteratur führt ausschließlich die Form auf Granit beißen an. Ein Blick in die Suchmaschinen verrät aber, dass auf Granit stoßen zumindest im Internet auch stark vertreten ist. Für die Beißerchen ist letzteres zweifellos besser.
[1] „Diese Redensart war seinerzeit von Friedrich dem Großen gebraucht worden, der damit die Stärke des preußischen Heeres schildern wollte, gegen welches man nichts ausrichten könnte.“ (aus Friedjung, Heinrich: Geschichte in Gesprächen, Böhlau Verlag, Wien – Köln – Weimar 1997, Bd. 2, S. 267)
Beispiele
„Wer die Weihnachtskerzen aus dem Blick verliert und dann einen Brandschaden meldet, wird bei seiner Versicherung wahrscheinlich auf Granit beißen.“
„Sie können es natürlich versuchen, müssen aber damit rechnen, dass sie auf Granit stoßen.“
„Mit ihrer Forderung nach einem ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat bissen die Deutschen beim angeblichen Freund USA auf Granit.“
„Beim Schulleiter bissen die Eltern mit ihren Forderungen allerdings auf Granit.“