Redensart/Redewendung
in die Binsen gehen
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Bedeutung
abhanden kommen/verschwinden/verlorengehen; fehlschlagen/missglücken/scheitern; zunichte gemacht werden
Gelegentlich wird diese Redensart auch im Sinne von kaputt-/entzweigehen verwendet.
Herkunft
Zunächst einmal: Was sind Binsen? Halten wir fest, dass es sich bei den hier gemeinten Binsen um recht hoch wachsende Pflanzen mit oft stängelähnlichen Blättern handelt, die an Teich- und Seeufern und anderen sehr feuchten Standorten vorkommen. Bisweilen bilden die Pflanzen ein ziemlich undurchdringliches Dickicht. Wobei unter Nicht-Botanikern die Neigung besteht, auch „Grünzeug“ als Binse zu bezeichnen, das gar nicht zu den Binsengewächsen gehört.
Eine Möglichkeit zum Herleiten dieser Redewendung bietet der Fischfang, da aus Binsen früher Reusen (Fangkörbe) hergestellt wurden. Ein Fisch oder Krebs, der in solcherart verwendete Binsen ging, landete in Pfanne oder Topf. Dem steht allerdings die negative Bedeutung der Redewendung in die Binsen gehen entgegen. Ein gefangenes und gebratenes Fischlein kann man durchaus als Erfolg verbuchen und eher nicht als Fehlschlag.
Wahrscheinlicher ist daher, dass der Ursprung dieser Redensart in der Jägersprache liegt, der wir ohnehin viele Wendungen verdanken (z.B. durch die Lappen gehen und auf den Leim gehen). Bei Gefahr retten sich Wasservögel (die sich auch gern mal auf dem Lande aufhalten) instinktiv ins Wasser und verbergen sich nach Möglichkeit in Binsen, Schilf usw. So versteckt, sind sie für den Jäger, dessen Hunde, Raubtiere und Greifvögel außer Reichweite.
Beispiele
„Bedenklich wird es, wenn dabei der soziale Konsens in die Binsen geht.“
„Aber dass vollmundig angekündigte Projekte in die Binsen gehen, ist in der Computerbranche absolut nichts Neues.“
„Die interne Arbeitsorganisation konnte so, wie unsere Damen das geplant hatten, nur in die Binsen gehen.“
„Ist das Konzept auch noch so schön, es kann trotzdem in die Binsen gehen – und das ging es.“
„Und auch ihre vierte Ehe ging schnell in die Binsen.“
Wissenswertes
Hier ist die Ente halbwegs sicher.