Redensart/Redewendung
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Bedeutung
ursprünglich: sehr weit; mittlerweile: sehr lange – bis spät abends – bis tief in die Nacht
Herkunft
Bis in die Puppen ist eine ursprünglich aus Berlin stammende Redewendung um einige Statuen.
Unter der Regierung Friedrichs des Großen (1740 – 86) gestaltete der bekannte Architekt Freiherr von Knobelsdorff den heute unter dem Namen Großer Stern bekannten Platz im Tiergarten mit Hecken, Alleen und Statuen antiker Götter. Diese Statuen nannten die Berliner etwas spöttisch die Puppen und den Platz den Puppenplatz. Da der Tiergarten damals einiges außerhalb der Stadt lag, war ein Spaziergang bis in die Puppen ein recht weiter Weg.
Bis in die Puppen war also anno dazumal eine Redewendung, die einen weiten Weg umschrieb. Daher hieß es auch bis in die Puppen gehen. Später wurde die Redensart vom Raum auf die Zeit übertragen. Vermutlich weil ein langer Spaziergang einige Zeit in Anspruch nimmt.
Die Puppen wurden schon frühzeitig Opfer von Besuchern, die weniger an Kunst interessiert waren, sondern wohl lieber die Puppen tanzen lassen wollten und die im Tiergarten bisweilen hausten wie die Vandalen, sodass die Skulpturen schon wenige Jahrzehnte nach dem Aufstellen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt waren. 1829 wurden die kläglichen und unansehnlichen Reste entfernt. Heute befindet sich an gleicher Stelle die berühmte Siegessäule.
Beispiele
„Die Meisterfeier ging bis in die Puppen.“
„Wenn das kein Grund ist, bis in die Puppen zu feiern!“
„Ein Vorteil des Internets liegt darin, dass man nicht an Öffnungszeiten gebunden ist, sondern bis in die Puppen bestellen kann.“
„Nach einem solchen Tag geht 22 Uhr schon als bis in die Puppen durch.“