Redensart/Redewendung
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Bedeutung
naiv/unerfahren/gutgläubig sein – übertrieben/unbegründet optimistisch sein – sich über die möglichen (negativen) Folgen seines Handelns keine Gedanken machen
Herkunft
Abgesehen davon, dass blaue Augen allgemein für Treue und Aufrichtigkeit stehen, spielt diese Wendung drauf an, dass Babies immer blaue Augen haben, weil die Farbpigmente auf der Regenbogenhaut (Iris), die später die eigentliche Augenfarbe ergeben, noch nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind. Blauäugig sein bezieht sich also auf die Unbedarftheit eines Kleinstkindes.
Die eigentliche Augenfarbe hängt davon ab, wie viel Melanin (so heißen die Farbpigmente) sich in der Iris abgelagert haben. Je mehr Pigmente, um so dunklere Augen. Da dieselben Pigmente auch Haar- und Hautfarbe bestimmen, ist es nicht verwunderlich, dass blaue Augen meist zusammen mit blondem Haar und sehr heller Haut auftreten und im Gegenzug braune Augen mit dunklem Haar und dunklerer Haut.
Beispiele
„Wie kann man als gebildeter Mensch so blauäugig sein?!“
„Ein Schock für alle Menschen, die blauäugig genug waren, die Sklaverei für ein
Problem aus fernen Vergangenheiten zu halten.“
„Leidtragende sind die Anleger, die blauäugig den Expertisen der Profis vertrauen und
Schiffbruch erleiden.“
„Er hat sich für das Comeback der Bolzplätze und der Straßenfußballer stark gemacht und
ist dafür in Deutschland als blauäugig, romantisch und unzeitgemäß kritisiert worden.“
Wissenswertes
Nicht nur menschlicher Nachwuchs braucht seine Zeit, die eigentliche Augenfarbe zu entfalten, sondern auch der vieler anderer Säugetiere. Bei Katzen z.B. ändert sich die Augenfarbe ab etwa der sechsten Woche. Wobei einige Katzenrassen aber auch von Natur aus blauäugig daherkommen.