Redensart/Redewendung
aussehen wie bei Hempels unterm Sofa – unterm Wohnwagen – unterm Bett
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Bedeutung
liederlich/unordentlich/schmutzig sein
Herkunft
Hempels Sofa ist ein recht neues Möbelstück, auch wenn schon Luther grober Hempel als Bezeichnung für einen einfältigen Menschen verwendet. Aber obwohl die Redewendung nicht alt ist, liegt ihre Herkunft im Dunkeln. Zur Spielart „aussehen wie bei Hempels unterm Wohnwagen“ bietet Krüger-Lorenzen eine recht originelle Geschichte, die den Ursprung dieser Schlamperei in die Welt des Zirkusses verlegt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll in einer süddeutschen Stadt ein Budenbesitzer mit Namen Hempel wie die Vandalen gehaust haben.[1] Die Geschichte klingt insgesamt aber so hanebüchen, dass sie hier nicht in allen Einzelheiten wiedergegeben werden soll. Für Märchen sind andere Websites zuständig.
Im Übrigen hängt mit dem Hempel der allseits bekannte Hampelmann zusammen.
[1] Krüger-Lorenzen, Kurt: Deutsche Redensarten und was dahinter steckt, 7. Auflage, Heyne, München 2001, S. 422
Beispiele
„Bei Dir sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa!“
„Denn in der Tat geht es auf dem Ozeanriesen zu wie bei Hempels unterm Sofa.“
„Seit damals weiß ich, auch in der Steinzeit sah es aus wie bei Hempels unterm Sofa, und Reifenprobleme hatten die jedenfalls nicht.“
Im Vogtland (südliches Sachsen) würde sich ein dezenter Hinweis auf einen Saustall in etwa so anhören bzw. hier eher lesen: Guck dich ner emal im, wies hier ausset, wie bei Hempels unnerm Sofa. Oder wie der Pfälzer sagen würde: Do siehts aus wie bei de Hembels unner de Kautsch.