Redensart/Redewendung
mit Zitronen handeln
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Bedeutung
keinen Erfolg mit etwas haben – mit einer Unternehmung Pech haben – etwas ergebnislos betreiben
Herkunft
Zu der gar nicht mal so alten Redensart mit Zitronen handeln lassen sich nur Vermutungen anstellen. So vermutet bspw. die Dudenredaktion, dass man mglw. an die Wirkung einer Zitrone zu denken habe.[1] Wer in eine saure Zitrone beißt, verzieht das Gesicht genauso wie bei einem wirtschaftlichen Fehlschlag. Aber wer käme schon auf die Idee, in eine Zitrone zu beißen?
Das Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten führt eine alte Sitte im Bergischen Land an, nach der es bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts üblich gewesen sei, bei einer Beerdigung jedem Sargträger eine Zitrone zu reichen.[2] Nun, so hätte man sich zumindest sicher sein können, dass die Träger ein zum Anlass passendes Gesicht machten. Vielleicht war es aber auch Sinn und Zweck dieser Gabe, mit dem Duft der Zitronen die Wirkung anderer, schlimmerer Gerüche abzuschwächen.
Woher das „handeln“ kommen soll, bleibt in beiden Fällen offen.
[1] Duden, Bd. 11, Redewendungen, 2. Auflage, Dudenverlag, Mannheim u.a. 2002, S. 902
[2] Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 7. Auflage, Herder Verlag, Freiburg – Basel – Wien 1994, Bd. 3, S. 1774
Beispiele
„Wer im Stadtzentrum einen weiteren Salon eröffnen will, kann gleich mit Zitronen handeln.“
„Wir hätten mit Zitronen gehandelt, wenn die Zinsen für Griechenland durch unsere Bemühungen weiter gestiegen wären.“
„Erst nach der Wahl begriffen sie, dass sie mit Zitronen gehandelt hatten.“
„Wer den Erfolg will, muss schon etwas mehr können als nur mit Zitronen handeln.“