Redensart/Redewendung
die Oberhand haben/behalten/gewinnen/bekommen
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Bedeutung
allgemein: sich durchsetzen – vorherrschen/übewiegen; bei Personen: sich als der Stärkere erweisen – siegreich sein – jemandem überlegen sein – jemanden überwältigen
Herkunft
Die Oberhand gewinnen im Wortsinn vor allem Ringer. Beim Ringkampf gilt es, den Gegner zu beherrschen – und das geht am besten von oben, ob nun im Kampf um den besten Griff am Körper des Gegners oder im Bodenkampf. Sieger ist, wer den Gegner mit der Hand niederhalten kann.[1]
In Redensarten kommt die Oberhand schon im Mittelalter vor. Damals wurden Oberhand und Überhand noch ohne Bedeutungsunterschied verwendet. Allerdings hat die Oberhand selbige behalten, so dass wir die Überhand nur noch als überhandnehmen im Sinne von sich ausbreiten, sich vermehren, stark anwachsen kennen.
[1] Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 7. Auflage, Herder Verlag, Freiburg – Basel – Wien 1994, Bd. 2, S. 1107
Beispiele
„Noch haben die Europäer die Oberhand, aber die Konkurrenz aus Asien drückt mächtig.“
„Am deutschen Aktiienmarkt gewinnen langsam die Optimisten die Oberhand.“
„Nach einigen Anfangsproblemen gewann der HC Leipzig die Oberhand.“
„Nach einem viel zu warmen September bekommt nun doch der Herbst die Oberhand.“