Redensart/Redewendung
Bedeutung
in besonderem Maße oder recht oft Pech haben
Herkunft
Diese nicht von der Ausrottung bedrohte „Tierart“ verdankt ihre Existenz der Fallenstellerei. In der Zeit vor Jagdgewehr und Schrotflinte war neben dem Aufspannen von Netzen eine übliche Methode der Vogeljagd, beliebte Rastplätze mit Leim oder Pech zu bestreichen, so dass die Vögel vor allem während der Nachtruhe fest klebenblieben. Eine grausame Methode, da die Tiere bis zur tödlichen Erschöpfung versuchen, sich zu befreien. Obwohl in Deutschland und anderen europäischen Ländern daher längst verboten oder wenigstens streng reglementiert, werden insbesondere in Südeuropa (z.B. Spanien, Zypern oder Sizilien) immer noch Vögel auf diese Weise gefangen.
In diesem Zusammenhang siehe auch jemandem auf den Leim gehen.
Beispiele
„Für eine solche Verkettung unglücklicher Umstände muss man schon ein ganz schöner Pechvogel sein.“
„Jürgen ist aber auch der Pechvogel vom Dienst, ein Lückenbüßer und Sündenbock: Wann immer sich irgendwo ein Verbrechen ereignet, sprechen alle Indizien gegen ihn.“
„Als nach einer Viertelstunde auch noch sein Computer abstürzte, weil eine Baufirma Kabel falsch verlegt hatte, begann der Pechvogel an „Freitag, den 13.“ zu glauben.“
„Sie haben Ihre ganze Ehrlichkeit über Bord geworfen, ohne den geringsten Nutzen davon zu haben. Sie haben ein Gewissen wie ein Schlachterhund und sind doch ein Pechvogel, ein Tropf, ein armer Narr!“ (aus „Buddenbrooks – Verfall einer Familie“ von Thomas Mann)