Redensart/Redewendung
bei jemandem einen Stein im Brett haben
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Bedeutung
bei jemandem sehr beliebt sein – bei jemandem viel gelten – bei jemandem großes Ansehen genießen – von jemandem geschätzt werden – jemandes Wohlwollen genießen – von jemandem bevorzugt werden
Herkunft
Einen Stein im Brett haben ist zurückzuführen auf das im Mittelalter beliebte Brettspiel Puff oder Tricktrack, einem Vorläufer des heutigen Backgammons. Der Theologe Johannes Agricola erklärt in seiner Sprichwörtersammlung aus dem Jahr 1534, dass das Spiel schon halb gewonnen hat, wer zwei nebeneinander liegende Spielsteine im Brett hat, weil der Gegner über diesen Bund mit seinen eigenen Steinen nur noch schwer hinwegkommt.
Agricola führt weiter aus, dass ebenfalls einen guten Stein im Brett hat, wer etwas mit der Obrigkeit zu tun hat und dabei vor Ort auf einen einflussreichen Freund zählen kann.
Übrigens geht die umgangssprachliche Bezeichnung Puff für ein Freudenhaus auf dieses Spiel zurück, weil es in solchen Etablissements oft gespielt wurde.
Bild: Eine Darstellung des Puffspiels in der Großen Heidelberger Liederhandschrift aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg
Beispiele
„Und trotz seiner Macken und Mätzchen hat Mourinho bei den Fans einen Stein im Brett.“
„Vor Weihnachten haben die Verkäufer von Spielwaren bei den Kunden immer einen Stein im Brett.“
„Bei den Wählern hat er wegen seinen offenen, ehrlichen Art einen Stein im Brett und wird wohl in den Bundestag einziehen.“
„ich kann mich bei ihnen nur bedanken und ihnen versprechen, dass sie bei mir einen Stein im Brett haben.“