Redensart/Redewendung
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Bedeutung
äußerst schlecht, absolut lächerlich, völlig wertlos/indiskutabel sein – unter aller Würde sein – jeder Beschreibung spotten
Herkunft
Bei dieser Kanone handelt es sich höchstens auf der sprachlichen Ebene um schweres Geschütz, ist doch unter aller Kanone lediglich eine scherzhafte Eindeutschung des lateinischen sub omni canone. Wörtlich übersetzt: unter jedem Maßstab. Gemeint war der Bewertungsmaßstab im Schulwesen, die Zensuren. Wer sub omni canone war, also nach Meinung des Lehrers noch schlechter als die schlechteste mögliche Zensur, musste schon einen ganz besonderen „Glanzpunkt“ gesetzt haben. Vermutlich Schüler formten dieses vernichtende Urteil im 19. Jahrhundert scherzhaft zu unter aller Kanone um.
Beispiele
„Das Essen ist furchtbar und die medizinische Versorgung unter aller Kanone.“
„Fakt ist, die Ausrüstung der Bundeswehr ist unter aller Kanone.“
„Die Abwehr um den überforderten Notlibero Patrik Andersson, dessen Wirken neben den unter aller Kanone auftretenden Thomas Linke und Sammy Kuffour freilich eine Strafe fürs Leben war, spottete selbst dem geringsten Anspruch.“
„Nur mit unter aller Kanone lässt sich beschreiben, was die völlig unmotiviert wirkende Truppe den Zuschauern bot.“
Wissenswertes
Ein Grundproblem der Menschheit liegt darin, dass die technische Entwicklung der gesellschaftlichen/sozialen stets Meilen voraus ist. Verhielte es sich anders, wäre wohl nie eine Kanonenkugel geflogen. So aber sind Kanonen in Europa seit dem frühen 14. Jahrhundert im Einsatz. Zuerst vorrangig als Belagerungsgeräte. Aber schon rund 100 Jahre später konnten verbesserte Geschütze auch in Feldschlachten eingesetzt werden.