Redensart/Redewendung
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Bedeutung
etwas Schlechtes über jemanden erzählen – über jemanden laut und schlecht reden – jemanden heftig kritisieren/angreifen/beschimpfen
Herkunft
Leder meint in dieser Redewendung die Schwertscheide. Und was ist das nun wieder? Die lederne Hülle von Schwertern, Degen, Messern und ähnlichen Waffen, die verhinderte, dass sich der Waffenträger versehentlich selbst verletzte.
Wer vom Leder zog, also die blanke Waffe in der Hand hielt, der machte ernst und war bereit zum Losschlagen.
Vom Leder ziehen konnten die Krieger schon im Mittelalter. Aber erst seit dem 17. Jahrhundert reichen dafür Worte und die Hieb- und Stichwaffen können bleiben, wo sie hingehören. Mittlerweile wissen nur noch die Wenigsten um die Herkunft und vom Leder ziehen klingt anscheinend nicht mehr bedrohlich genug, so dass die Wirkung oft mit Begriffen wie mächtig, kräftig, richtig verstärkt wird.
Beispiele
„Der neue Vertrag ist unterschrieben, und so wird der Kabarettist auch künftig jeden Dienstag Abend vom Leder ziehen.“
„In seinem neuen Film kann der Traum aller Schwiegermütter endlich einmal so richtig vom Leder ziehen.“
„Es ist ihm zur Gewohnheit geworden, über die Eigenheiten der Geschlechter vom leder zu ziehen.“
„Nach ihrer Entlassung zog sie richtig vom Leder.“