Redensart/Redewendung
die Zeche zahlen/bezahlen (müssen)
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Bedeutung
für Vergehen/Fehler/Taten/Schulden anderer einstehen/büßen müssen – der Leidtragende sein – ohne eigene Schuld die Folgen von etwas allein tragen müssen
Herkunft
Es ist nicht ganz einfach, den Werdegang des Wortes Zeche zutreffend, aber kurz nachzuzeichnen. Die ursprüngliche Bedeutung Reihenfolge, Anordnung verschob sich später zu Ordnung, geordneter Kreis und konnte Versammlungen, Gesellschaften und Bruderschaften aller Art umfassen. So meinte Zeche im Sinne von Bergwerk bzw. Grube früher eigentlich die Vereinigung der Bergleute, die eine solche Grube betrieben oder zumindest in ihr arbeiteten.[1] Die Bedeutung als (Gesamt)Rechnung im Wirtshaus hat sich erst im 15./16. Jahrhundert gebildet und in den Vordergrund geschoben. Schließlich saß man auch in der Kneipe nicht allein, sondern in ebenso durstiger Gesellschaft. Die Redewendung die Zeche zahlen taucht ebenfalls im 16. Jahrhundert auf.
Wer mit seinen Zechbrüdern ordentlich gezecht hat, aber nicht zahlen kann oder will, dem steht es frei, die Zeche zu prellen. Sprich: sich zu verdrücken, ohne zu bezahlen.
[1] Duden-Reihe, Bd.7, Herkunftswörterbuch, 3. Auflage, Dudenverlag, Mannheim – Leipzig – Wien, Zürich 2001, S. 940
Beispiele
„Wie so oft werden Sparer und Rentner die Zeche bezahlen müssen.“
„Auch der Minister fürchtet, dass einmal mehr die Deutschen die Zeche zahlen müssen.“
„Er will dafür sorgen, dass dieses Mal die richtigen Leute die Zeche bezahlen.“
„Der Steuerzahler soll nicht länger die Zeche zahlen müssen, wenn sich Banken verzocken und von der Pleite bedroht sind.“